Am 19. September geht während der REHACARE 2019 (18. bis 21. September) das M-Enabling Forum Europe in die zweite Runde. Vertreter von Behindertenverbänden, staatlichen Behörden und Technologieunternehmen sowie politische Entscheidungsträger diskutieren gemeinsam den barrierefreien Zugang zu digitalen Technologien und deren Nutzung.
Digitale Informationen, insbesondere Internetseiten sollen transparent, sicher und für jeden zugänglich sein. „Nationale und internationale Gesetze zur Barrierefreiheit kommen langsam in der Praxis an und ermöglichen Menschen mit Einschränkungen eine bessere Teilhabe an der digitalen Welt“, erklärt Regine Gessner, Projektleiterin des M-Enabling Forums.
Parallele Foren für verschiedene Zielgruppen
Zur Eröffnung der internationalen Tagung spricht eine Vertreterin der EU-Kommission über den aktuellen Stand der Europäischen Richtlinie zur Barrierefreiheit von Produkten und Dienstleistungen (European Accessibility Act). Parallellaufende Foren am Nachmittag widmen sich altengerechten Lösungen für ein unabhängiges Leben zuhause und unterwegs. Im Fokus stehen auch Technologien für barrierefreie Arbeitsplätze sowie inklusive digitale Angebote im Bildungssektor.
Veranstaltungsort des M-Enabling Forums ist das Congress Center Düsseldorf Süd (CCD. Süd), Raum 3. Eine Ausstellung im Foyer, bei der Unternehmen und Sponsoren neue Hilfsmittel und Dienstleistungen für ein barrierefreies, selbstbestimmtes Leben präsentieren, begleitet die Tagung. Vorgestellt werden beispielsweise akustische Hilfsmittel für Hörgeschädigte oder Bildschirmlesesysteme für Blinde.
Einschränkungen nachempfinden
Ein besonderes Highlight der Veranstaltung ist der Live-Virtual-Reality-Showcase, der unterschiedliche Sehbeeinträchtigungen, Blindheit und einen Tremor als Beispiel für motorische Störungen simuliert. Über eine Virtual-Reality-Brille können die Tagungsgäste in verschiedene Szenarien eintauchen und die Einschränkungen ganz konkret und hautnah erleben.
Obwohl leistungsfähige Technologien zur Verfügung stehen, müssen sie oft noch den Weg in den Alltag von Menschen mit Behinderung finden. „Es ist unumgänglich, bei der Entwicklung von Software, Internetseiten und Produkten die Bedürfnisse dieser Menschen von Anfang an mit im Blick zu haben,“ betont Regine Gessner.
Spürbare Erfolge
Auch wenn es noch viel zu tun gibt, sind die Erfolge des M-Enabling Forums spürbar. „Das Bewusstsein für die Bedeutung der digitalen Teilhabe und der Bekanntheitsgrad unserer Veranstaltung hat sich seit dem vergangenen Jahr deutlich verbessert“, so Projektleiterin Gessner. Als namhafte Partner unterstützen nun der Landschaftsverband Rheinland (LVR) und die „Aktion Mensch“ die Initiative.
150 Konferenzgäste aus 14 Ländern folgten im September 2018 der Einladung zum ersten M-Enabling Forum in Europa und dokumentierten damit, dass die REHACARE dieser hochkarätigen Fachveranstaltung das ideale Umfeld bietet. Organisiert wird die Tagung von E.J.Krause & Associates, Inc. und G3ict, ein von den Vereinten Nationen im Jahr 2011 initiiertes Projekt, das auf internationaler Ebene die Entwicklung inklusiver Informations- und Kommunikationstechnik vorantreibt.
Der Eintritt zu der ganztägigen Konferenz mit Ausstellung kostet 119 Euro und schließt den kostenfreien Zugang zur REHACARE an allen Messetagen ein. REHACARE-Besucher können die Ausstellung am 19. September von 14 bis 18 Uhr besuchen. Informationen gibt es am Stand des M-Enabling Forums in Halle 6 (6/E25).
Menschen mit Behinderung haben die Möglichkeit, sich bei der Registrierung einen Barcode auf ihr Handy zu laden, um Informationen als Audiodatei abzurufen. Alle Vorträge und Diskussionen werden simultan auf Englisch und Deutsch übersetzt und parallel untertitelt. Hörgeschädigte mit eigenen Hörgeräten oder Cochlea-Implantat erhalten auf Wunsch eine Tonverstärkung (Halsringschleife).