Messen als Impulsgeber für Wachstumsmärkte: Zu diesem Thema sind Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf, und Amr Nassar, Minister für Handel und Industrie der Arabischen Republik Ägypten, am 14. Februar 2019 zu einem Gespräch in Kairo zusammengekommen. Die Messe Düsseldorf wird kommenden Dezember in Kairo erstmals die pacprocess Middle East Africa (MEA) veranstalten. Das neue Mitglied der interpack alliance, der internationalen Messefamilie rund um die Verpackungsbranche und verwandte Prozessindustrie, ist ein wichtiges Signal für den Aufschwung der ägyptischen Wirtschaft.
Die Messe Düsseldorf zählt zu den internationalsten Messegesellschaften weltweit und expandiert insbesondere in dynamische Zukunftsmärkte wie Afrika, Südamerika und den mittleren Osten: „In all diesen Märkten herrscht ein hoher Bedarf an Investitionen in Industrie und Infrastruktur. Mit unseren Auslandsmessen schaffen wir Plattformen vor Ort, auf denen Akteure verschiedener Branchen zusammenkommen und gemeinsam die Entwicklung der Volkswirtschaften vorantreiben“, so Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf.
2019 expandiert die Messe Düsseldorf unter anderem in die MEA-Region (Middle East Africa). Dort findet vom 9. bis 11. Dezember 2019 erstmals die pacprocess MEA statt, ein Mitglied der interpack alliance. Namensgeber ist die Düsseldorfer interpack, die Weltleitmesse der Verpackungsbranche und der verwandten Prozessindustrie. Kooperationspartner sind die Veranstalter IFP Egypt und Konzept, die parallel die FoodAfrica ausrichten, die Leitmesse für die Lebensmittelindustrie in der Region.
„Für die pacprocess MEA gehen wir neue Wege: Ein Beirat aus Vertretern ägyptischer Regierungsorganisationen und internationaler Unternehmen der Food-, Pharma- und Süßwarenindustrie, wie beispielsweise Coca Cola, Pfizer und Mondelez, wird die neue Veranstaltung unterstützen – ein Novum für eine Messe außerhalb unserer Homebase Düsseldorf“, erläutert Dornscheidt, der persönlich an der ersten Beiratssitzung am 14. Februar 2019 teilnahm, in der die konkrete Ausgestaltung der Messe besprochen wurde. „Die breite Unterstützung von Politik und Wirtschaft zeigt, dass Messen als zentraler Impulsgeber für die weitere Entwicklung des aufstrebenden ägyptischen Marktes erkannt wurden.“
Dies war Thema beim anschließenden Treffen zwischen Dornscheidt und Amr Nassar, Minister für Handel und Industrie der Arabischen Republik Ägypten. Die ägyptische Regierung setzt auf durchdachte und tragfähige Messekonzepte, um Investoren in das Land am Nil zu locken und Märkte entsprechend zu entwickeln. Dabei verfolgt Ägypten den Anspruch, als Tor zur afrikanischen Welt eine Schlüsselrolle in der Region MEA zu spielen und hat dafür bereits den Weg mit zahlreichen Freihandelsabkommen geebnet. Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) soll von zuletzt 5,4 Prozent auf 5,8 Prozent im Jahr 2020 steigen. Allein 2017 stiegen die Investitionen in den industriellen Sektor um 30 Prozent; der ägyptische Verpackungsmarkt wuchs von 2015 bis 2019 um 35 Prozent.
„Mit unserer Internationalisierung nutzen wir das Potenzial solcher Wachstumsmärkte, die ihrerseits von der Strahlkraft unserer Auslandsmessen profitieren. Sie locken Aussteller und Besucher an, schaffen Arbeitsplätze vor Ort und machen die Regionen als Wirtschaftsstandorte bekannter“, erläutert Dornscheidt. Gegenüber Amr Nassar führte er die Messe Düsseldorf als bestes Beispiel auf: Teilnehmer von Düsseldorfer Messen, Kongressen und Events geben einer Studie des ifo-Instituts zufolge jährlich rund 1,02 Milliarden Euro allein in Düsseldorf aus – bundesweit sind es sogar 2,09 Milliarden Euro. Das Düsseldorfer Messe-, Kongress- und Eventgeschäft sichert vor Ort 16.664 Arbeitsplätze (bundesweit 27.692) und beschert der Landeshauptstadt Düsseldorf steuerliche Mehreinnahmen von 36,3 Millionen Euro (bundesweit 567 Millionen Euro).
Mit ihrer Internationalisierung bringt die Messe Düsseldorf solche Mehrwerte auch in Wachstumsmärkte. Das Unternehmen ist mit 77 Auslandsvertretungen, sechs ausländischen Tochtergesellschaften und weiteren internationalen Beteiligungen in 141 Ländern vertreten und erzielte 2018 rund 22 Prozent des Konzernumsatzes im Ausland. Von den rund 63 Millionen Euro, die die Messe Düsseldorf Gruppe 2018 im Ausland erwirtschaftet hat, entfielen 28,2 Millionen Euro auf Russland, 16,4 Millionen Euro auf China, 4,9 Millionen Euro auf Singapur und 3,9 Millionen Euro auf die USA.
Dornscheidt: „Wir bauen unsere internationalen Aktivitäten weiter aus, um der Marktnachfrage in einer immer globaleren Wirtschaftswelt entgegen zu kommen, mehr internationale Aussteller und Besucher für die Weltleitmessen an unserer Homebase Düsseldorf zu gewinnen und zyklusbedingte Schwankungen durch ein stabiles Auslandsgeschäft immer besser abzufedern.