Die Messe Düsseldorf, eine der weltgrößten Branchentreffpunkte und Exportplattformen diverser Industrien, steht aktuell weitgehend still. 15.450 Aussteller wollten allein bei unseren internationalen Leitmessen in Düsseldorf von März bis Juni 681.000 Besuchern ihre Innovationen präsentieren, mit ihnen netzwerken, Partnerschaften schließen und ausbauen. All das kann aktuell aufgrund der Corona-Pandemie nicht geschehen.
Am Standort Düsseldorf mussten wir neun Weltleitmessen verschieben, hinzu kommen zahlreiche Veranstaltungen weltweit, die als Plattformen für lokale Industrien fungieren. Entscheidend waren dabei nicht allein gesetzliche Vorgaben, sondern vor allem die Gesundheit unserer Kunden, Partner, Mitarbeiter und Nachbarn. Als lokal und global tätiges Unternehmen nehmen wir unsere gesellschaftliche Verantwortung ernst und tun alles im Rahmen unserer Möglichkeiten, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Gleichzeitig ist unser Ziel, die wirtschaftlichen Einbußen unserer Kunden und Partner möglichst gering zu halten. Wir sind froh, dass gemeinsam so schnell neue Termine gefunden wurden, um allen Beteiligten größtmögliche Planungssicherheit zu geben. Natürlich sind wir auch mit allen von den Verschiebungen betroffenen Branchen im engen Kontakt, um gangbare Lösungen zu finden.
Denn die Verschiebungen haben sowohl Auswirkungen auf unsere eigene Branche als auch auf alle Wirtschaftszweige, die mit den Veranstaltungen zusammenhängen. Hierzu zählen unter anderem diverse Handwerksbetriebe, Messebau, Gastronomie, Hotellerie, Einzelhandel und der öffentliche Personennahverkehr.
Eine Studie des ifo-Instituts zeigt eindrucksvoll, was ein Verschieben der Messen für den Standort bedeutet: Das Düsseldorfer Messe- und Kongresswesen bringt deutschlandweit jährlich rund 2,98 Mrd. Euro an Umsätzen (in Düsseldorf 1,66 Mrd. Euro), sichert 27.692 Arbeitsplätze (in Düsseldorf 16.664) und führt zu steuerlichen Mehreinnahmen von 567 Mio. Euro. Darüber hinaus macht es mit 1,5 Mio. Übernachtungen knapp ein Drittel der Düsseldorfer Hotelbelegung aus. Hier wird auch die zukünftige Relevanz von Messegesellschaften als Wirtschaftsförderungsinstrument überdeutlich.
In der Gemengelage dieser komplexen wirtschaftlichen Verflechtungen darf man aber die Bedeutung der Coronakrise für unser Unternehmen selbst nicht aus den Augen verlieren: Auch die Messe Düsseldorf wird – wie viele andere Unternehmen – ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2020, das als eines der zyklisch erfolgreichsten geplant war, extrem stark nach unten korrigieren. Aktuell können wir noch keine konkreten Aussagen über etwaige finanzielle Auswirkungen treffen: Wir stehen noch am Anfang unseres Geschäftsjahrs, sondieren aktuell die Lage, denken verschiedene Szenarien durch und richten unseren Fokus vorrangig darauf, die Gesundheit unserer Belegschaft zu schützen und eine Präsenz für unsere Kunden im Rahmen der Verschiebungen sicherzustellen – hier wie im Ausland.
Düsseldorf, den 03.04.2020