Beim Bau des Geländes galt der Grundsatz, der auch heute noch allen Bauvorhaben der Messe Düsseldorf zu Grunde liegt: Die Optimierung der Aufenthaltsqualität für die Kundinnen und Kunden sowie die konsequente Ausrichtung der Infrastruktur an den Bedürfnissen der ausstellenden Unternehmen und Besucher. Aufgabe des Architekten, Heinz Wilke, war es, „dem modernen Düsseldorfer Messe- und Ausstellungskonzept den angemessenen Raum, sozusagen die Verpackung zu geben“, wie das Branchenmagazin m+a report in seiner Sonderausgabe zur Inbetriebnahme des Geländes schrieb. Dabei war es wichtig, dass das Gelände selbst flexibel und neutral gestaltet war, denn das Düsseldorfer Leitmesseportfolio umfasste damals schon so diverse Themen wie Mode und Gießereitechnik.
Ebenerdigkeit und leichte Beschickbarkeit aller Hallen waren eine ebenso wichtige Voraussetzung wie die Schwerlasteignung des Bodens und die technische Versorgung der Stände aus dem „Untergrund“. Neben der technischen Versorgung wurde auch das Dienstleistungs- und Versorgungsangebot für die Kundinnen und Kunden in der Konzeption von Anfang an berücksichtigt. So wurden die Hallen übersichtlich als Rundlauf angeordnet und mit Plexiglas überdachte Fußgängerbrücken in fünf Metern Höhe zwischen den Hallen schufen ein Gelände der kurzen Wege. Diese charakteristischen „Röhren“ des Düsseldorfer Messegeländes mit einer Gesamtlänge von 1.000 Metern waren ein echtes Alleinstellungsmerkmal und beinhalteten die damals längsten Rollsteige Europas. Zum Gesamtkonzept des Geländes gehörten auch Restaurants mit insgesamt 5.000 Sitzplätzen und Büros für Behörden wie Polizei, Zoll und Feuerwehr sowie Dienstleister wie Post, Speditions- und Reinigungsunternehmen, Apotheke und Banken und sogar ein Hallenbad. Das topmoderne „Vortragszentrum“, das CCD.Süd, legte man damals unmittelbar neben dem Hauptrestaurant und dem Rheinufer an, so dass kleinere Messen parallel zu Vortragsveranstaltungen stattfinden konnten. „Mit seinem vorbildlich durchdachten Gesamtkonzept setzte das Messegelände in Stockum neue Maßstäbe hinsichtlich Architektur, Technik, Infrastruktur und Service. Es diente zurecht als Vorbild für zahlreiche Messegelände weltweit, wie Paris Nord, Birmingham oder Osaka, die in den Folgejahren gebaut wurden.“, erklärt Wolfram N. Diener.
Im Laufe der Jahre wurde das Düsseldorfer Messegelände immer wieder auf den neuesten Stand hinsichtlich Technik und Services gebracht. Mit dem Neubau der Hallen 6 und 7a startete die Messe Düsseldorf im Jahr 2000 einen auf 30 Jahre angelegten Masterplan zur Modernisierung des Messegeländes. Im Zuge dessen wurde im Jahr 2004 auch der Eingang Nord komplett umgestaltet und bietet nun unter anderem einen direkten Stadtbahnanschluss zur City und zum Hauptbahnhof Düsseldorf. Anschließend folgte der Bau der beiden Hallen 8a und 8b. Insgesamt stehen heute auf dem Düsseldorfer Messegelände 249.761 Quadratmeter in 18 Hallen zur Verfügung, von denen inzwischen 11 neu errichtet oder komplett renoviert sind.
„Ich freue mich besonders, dass wir passend zum Jubiläum unser jüngstes Bauprojekt, die Neue Messe Süd fertig stellen konnten. Wie schon das Stockumer Messegelände 1971 setzt der neue Eingang mit dem imposanten Vordach auch architektonisch Maßstäbe. Es sind aber vor allem die hochwertige Ausstattung auf dem neuesten Stand der Technik und die konsequente Ausrichtung an den Bedürfnissen unserer Kunden, die in der Tradition des Bauvorhabens von 1971 stehen und unseren Anspruch als führendes Messegelände auch im 21. Jahrhundert fortschreiben.“, resümiert der Messechef.