Retail and Robotics: Innovationen autonomer Robotik im Handel

Das internationale Robotik-Unternehmen Coalescent Mobile Robotics aus Dänemark will mit seinen Produkten dazu beitragen, das Personal im Einzelhandel zu entlasten und die Abläufe im Laden zu optimieren. Dafür sorgt seine Flotte autonomer mobiler Roboter, die leere oder volle Einkaufswagen vom Lager in den Laden und zurück transportiert und dem Personal somit langweilige, repetitive Aufgaben erspart. Der autonome mobile Roboter namens Serena kann sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1,5 Metern pro Sekunde durch die Gänge bewegen und Lasten von bis zu 250 Kilogramm transportieren. Er kann an die Anforderungen des Geschäfts angepasst werden und lässt sich leicht in die bestehende Infrastruktur integrieren. Die Steuerung erfolgt über die Frida-App, die alle Roboter miteinander verbindet und über die alle Aufgaben verteilt und koordiniert werden können. Die Roboter bewegen sich elegant um die Kundinnen und Kunden und Mitarbeitende herum. Damit zeigt das Unternehmen, wie die Robotik die Zukunft des Einzelhandels effizienter, kunden- und mitarbeiterfreundlicher gestalten kann. 

Das Technologieunternehmen Almex GmbH ist auf die Automatisierung von Prozessen in den Branchen Retail & Logistics, Railway & Cargo sowie Public Transport spezialisiert. Auf der EuroCIS präsentieren die Hannoveraner unter anderem ihren Serviceroboter BellaBot. Probleme wie Personalengpässe oder Überlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lassen sich auch mit diesem innovativen Helfer lösen. Denn BellaBot entlastet seine menschlichen Kollegschaft, indem er Routineaufgaben wie das kontaktlose Servieren und den Geschirrtransport selbstständig übernimmt. Vier Infrarot-Induktionssensoren registrieren, wenn die Bestellung aufgenommen wurde, RGBD-Kameras und ein LiDAR-Sensor sorgen dafür, dass er sich sicher in seiner Umgebung bewegt und Hindernisse erkennt. Gesteuert wird der Serviceroboter über Sprachbefehle oder ein Touchpad. Die Technik schafft bis zu 400 Serviceeinsätze und das rund um die Uhr. Die Batterie hält zwischen 10 und 24 Stunden und ist austauschbar. Doch nicht nur in der Gastronomie kann BellaBot effizient eingesetzt werden. Auch in Krankenhäusern, Büros, auf Messen oder im Einzelhandel findet die Technologie Anwendung.

Gerade Reinigungsarbeiten bieten ein großes Potenzial zur Automatisierung, um Kosten zu senken und Personal zu schonen. Der deutschland- und österreichweit tätige Systemintegrator FENKA Robotics bietet als Dienstleister Robotics as a Service (RaaS) an.

Das Unternehmen prüft die wirtschaftliche und prozesstechnische Sinnhaftigkeit des Einsatzes von Reinigungsrobotern, unterstützt bei der Integration in die Reinigungsabläufe und kümmert sich um den reibungslosen Betrieb und die Wartung. Als führender Anbieter von Robotersystemen für Reinigungsunternehmen trägt FENKA mit seinem Know-how dazu bei, die Branche weiter zu automatisieren und die Technologie der autonomen Robotik zu verbreiten. Roboter gibt es bei FENKA herstellerunabhängig zum Kauf oder in der Full-Service Miete.

Unter dem Motto „Go beyond today“ stehen auf der diesjährigen EuroCIS abseits der Robotik unter anderem die Themen AI und Maschine Learning, Payment und Smart Energy Management auf der Agenda. „Im Zeitalter der digitalen Transformation wird der Einzelhandel nicht nur durch Produkte, sondern auch durch die Kraft der Technologie geformt. Hier vereinen sich Bits und Bots, um die Zukunft des Einkaufens zu gestalten – eine Zukunft, in der Technologie nicht nur unterstützt, sondern den Takt des modernen Handels angibt“, erklärt Elke Moebius, Director EuroCIS.

Zu den spannenden Neuheiten gehört beispielsweise „Vision Kiosk“ von Toshiba, der das Zahlen per Gesichtserkennung möglich macht. Kunden legen ihren Einkauf auf die Ablagefläche des Kiosk, der die Artikel scannt und den Gesamtbetrag anzeigt. Die Bezahlung erfolgt dann ganz einfach per Gesichtserkennung dank PopPay, einer biometrischen Gesichtszahlungslösung.

Um das Einkaufen noch einfacher zu machen, bietet das deutsche IT-Unternehmen Pentland Firth Software GmbH einen intelligenten Einkaufswagen. Vor dem Einkauf im Supermarkt wird auf der Easy Shopper App bequem die Einkaufsliste erstellt. Im Markt führt eine Navigationsanzeige im Einkaufswagen zielgenau zu den Waren, die direkt gescannt werden. So ist Schlangestehen an den Kassen dank kassiererlosem Checkout und Zahlung mit der App Geschichte.

Ein wichtiges Tool für den Einzelhandel liefert auch Ariadne Maps. Das Münchner Unternehmen nutzt künstliche Intelligenz, um das Kundenverhalten in Echtzeit zu analysieren. Mit dieser Technologie kann der Einzelhandel seine Kunden besser verstehen, unnötige Kosten identifizieren und den Umsatz steigern.

All diese Beispiele zeigen, wie gut sich die Zukunftsmessen EuroCIS und XPONENTIAL Europe ab kommendem Jahr ergänzen werden. In den USA findet bereits seit mehr als 50 Jahren die XPONENTIAL als Weltleitmesse für unbemannte Systeme und Robotik in statt und bietet mit ihren Produkten nicht für den Bereich Retail Technology, sondern branchenübergreifend Anknüpfungspunkte. Im vergangenen Jahr fand in Denver die Messe des Branchenverbands AUVSI (Association for Uncrewed Vehicle Systems International) erstmals unter der Beteiligung des Co-Ausrichters Messe Düsseldorf North America statt. In diesem Jahr treffen die Expertinnen und Experten für autonome Fortbewegung und Robotik vom 22. bis 25. April in San Diego zusammen und 2025 folgt die Premiere der XPOENTIAL Europe, die zeitgleich zur EuroCIS in Düsseldorf ausgerichtet wird.

Der Drohnenmarkt bietet schließlich ein großes Wachstumspotenzial, das auch den Einzelhandel voranbringen kann. Ein Beispielfeld bilden Transport, Logistik und Last-Mile-Delivery. 528 Millionen US-Dollar betrug das weltweite Marktvolumen von Drohnenpaketlieferungen im Jahr 2022. Bis 2030 soll sich dieser Wert auf bis zu 39 Milliarden US-Dollar erhöhen. „Die Zukunft des Einzelhandels wird auch von der Integration unbemannter Systeme und Robotik geprägt. Durch die Synergien zwischen EuroCIS und XPONENTIAL Europe werden nicht nur innovative Technologien gefördert, sondern auch die Tür zu zukunftsweisenden Partnerschaften und kreativen Lösungen für den Einzelhandel geöffnet“, sagt Malte Seifert, Director XPONENTIAL Europe.