Aufbruch am Golf: Verdrahtet für die Zukunft im Mittleren Osten

In Saudi-Arabien entstehen visionäre Megaprojekte, die die Zukunft neu definieren: Von NEOM mit seiner autofreien Megacity „The Line“ über luxuriöse Öko-Resorts im Roten Meer bis hin zu smarten Städten, die auf KI, grüne Energie und Nachhaltigkeit setzen. In einer Region, die einst für Öl bekannt war, wachsen heute Hightech-Zentren, Wasserstoff-Hubs und klimafreundliche Tourismusoasen. Der Wandel ist tiefgreifend: Wüste wird zur Innovationsschmiede. Mittendrin: die Draht- und Kabelindustrie – ein Sektor, der als Rückgrat der Infrastruktur gilt und neue Maßstäbe für technologischen Fortschritt und Nachhaltigkeit setzt.

„Im arabischen Golf werden zurzeit insbesondere hoch spezialisierte Energiekabelsysteme benötigt, die für extreme klimatische Bedingungen ausgelegt sind“, weiß Patrick Quitt, Sales Manager von Rosendahl Nextrom. „Gefragt sind langlebige, wartungsarme Kabel mit hoher Energieeffizienz – insbesondere im Bereich erneuerbare Energien und Netzausbau.“ Da die Region zudem massiv in digitale Infrastruktur investiere, insbesondere im Kontext von KI, Cloud Computing und Smart Cities, wachse auch der Bedarf an Kabeln für Hochleistungsrechner, die hohe Anforderungen an Leistung und Bandbreite zu erfüllen. „Darüber hinaus steigern gigantische Bauprojekte wie NEOM ebenso die Nachfrage nach Niedervoltkabeln für Hausinstallationen“, ergänzt Quitt.

Langjährige Marktpräsenz am Golf

Rosendahl Nextrom ist seit vielen Jahren im Mittleren Osten erfolgreich aktiv und verfügt dort über einen breiten Kundenstamm. Der Maschinenbauer aus Österreich gehört zu den Weltmarktführern bei Fertigungs- und Produktionslösungen für Kabel, Draht, Fiber Optic und Shock Tubes. „Unsere Anlagen werden individuell für die Anforderungen der Kunden gebaut – tailor-made in Europe“, sagt Quitt. Das Unternehmen nutzt seit langem die Düsseldorfer Weltleitmesse wire und ihre internationalen Veranstaltungen rund um den Globus, um sein Produktportfolio international bekanntzumachen. Auch auf der ersten Veranstaltung, die die Messe Düsseldorf je in Saudi-Arabien ausgerichtet hat, der metalflow ALLIANCE Saudi Arabia im Mai 2025, war es als Aussteller präsent. Zur Premiere kamen 80 ausstellende Unternehmen der sieben Düsseldorfer Weltleitmessen wire, Tube, VALVE WORLD EXPO, GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST nach Riad. Die Messe Düsseldorf steuerte somit knapp ein Drittel der 220 ausstellenden Unternehmen der parallel laufenden Metal & Steel Saudi Arabia bei.  

„Die metalflow ALLIANCE bietet uns eine gute Gelegenheit, um den Kontakt zu unseren arabischen Kunden zu pflegen und neue Partnerschaften anzubahnen“, sagt Quitt. Der intensive Austausch auf der Messe mit Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik sei für Rosendahl Nextrom extrem wichtig, denn zu den größten Herausforderungen in der Draht- und Kabelindustrie gehören die unterschiedlichen regionalspezifischen Anforderungen, Standards und Regularien.

Wachstumsstrategie der Messe Düsseldorf

Wie Rosendahl Nextrom verstärken viele internationale Unternehmen aus der gesamten Wirtschaft ihre Aktivitäten am Golf, weil sich dort für sie attraktive Wachstumschancen bieten. Ob Kunststoffe, Einzelhandel oder Verpackungsindustrie – die jährlichen Steigerungsraten bewegen sich einer Analyse des Marktforschungsunternehmens MBB zufolge bis Ende des Jahrzehnts zwischen vier und sechs Prozent. Die staatliche geförderte wirtschaftliche Diversifizierung auf der arabischen Halbinsel macht’s möglich. Wolfram N. Diener, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf, erläutert: „Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate stellen ihre Wirtschaft immer vielfältiger auf – dadurch ergeben sich zahlreiche Anknüpfungspunkte für unser breites Messeportfolio und neue Potenziale für unsere Kunden.“

Die Messe Düsseldorf treibt daher ihre Neugeschäftsoffensive in der Golfregion voran. Mit einer jährlichen Steigerungsrate der Ausstellungsfläche von 5,5 Prozent bis 2030 handelt es sich dem Marktforschungsunternehmen jwc zufolge um den weltweit am schnellsten wachsenden Messemarkt. Zu Jahresbeginn hat das Messe Düsseldorf Gulf Office in Dubai eröffnet, das im Oktober 2026 erstmals die EuroShop Middle East in Dubai veranstalten wird. Darüber hinaus hat Wolfram N. Diener im Mai diesen Jahres gemeinsam mit Prinz Saud Turki Al Faisal Bin Abdulaziz, Vorsitzender der Riyadh Exhibitions Company, eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet: Die etablierten Fachmessen Saudi Plastics & Petrochem und Saudi Print & Pack werden künftig durch Beteiligungen der Düsseldorfer K, interpack und drupa erweitert. Insgesamt ist die Messe Düsseldorf nun mit elf ihrer 20 Düsseldorfer Weltleitmessen im Mittleren Osten vertreten. „Wir haben mehr als die Hälfte unseres Portfolios in die Golfregion gebracht – und weitere Messen werden folgen“, freut sich Diener.  

Benefits für die Wirtschaft

Wie Kunden davon profitieren, erläutert Daniel Ryfisch, Director der wire und Tube, anhand der metalflow ALLIANCE Saudi Arabia: „Mit den wire-Messen bringen wir die globalen Technologieführer dorthin, wo die Märkte der Zukunft entstehen. Die großen Infrastrukturprojekte in der Golfregion eröffnen enorme Chancen für die Draht- und Kabelindustrie. Aussteller wie Rosendahl sind Innovationstreiber und liefern die Technologie, um die Transformation vor Ort zu gestalten. Die regionalen Messen der metalflow ALLIANCE sind für uns eine logische Weiterentwicklung, um das Netzwerk zu stärken und direkte Geschäftskontakte zu ermöglichen.“

Zu den wegweisenden technologischen Entwicklungen in der Kabelindustrie zählen zurzeit die Nutzung von nachhaltigen Materialien wie grünen Metallen und recycelbaren Kunststoffen sowie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Beide Trends spiegeln sich im Angebot von Rosendahl Nextrom wider: „Wir nutzen KI insbesondere, um Anlagen für unsere Kunden ressourcenschonender, energiesparender und effizienter zu gestalten. Mit Produktionslösungen rund um recycelbare Kunststoffe unterstützen wir die Transformation unserer Branche in Richtung Nachhaltigkeit“, sagt Patrick Quitt. Mit solchen Innovationen punktet das Unternehmen auch in Middle East: „Wir wollen unsere Position als der bevorzugte Technologiepartner für unsere Bestandskunden in der Golfregion ausbauen und dort zugleich neue Kunden gewinnen. Messeauftritte, wie zuletzt auf der metalflow ALLIANCE, helfen uns dabei.“