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Spirituosen im Trend: ProSpirits-Premiere auf der ProWein

Kein Ort spiegelt die Trends des weltweiten Wein- und Spirituosenmarktes besser wider als die ProWein in Düsseldorf. Die Weltleitmesse für Weine und Spirituosen erfindet sich immer wieder neu und reagiert auf Entwicklungen und Bedürfnisse des Marktes. Jüngstes Beispiel ist die neue Markenwelt ProSpirits, die seit diesem Jahr dem prosperierenden Spirituosenmarkt als Plattform für Produktneuheiten und Branchen-Insights dient.

Zu ihrem 30. Geburtstag versammelte die ProWein erneut die weltweite Wein- und Spirituosenbranche auf dem Düsseldorfer Messegelände. Einen besonderen Schwerpunkt bildeten in diesem Jahr die Spirituosen, die mit dem neuen Angebotsbereich „ProSpirits“ eine adäquate Plattform erhielten. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um im Spirituosensegment durchzustarten“, betont Peter Schmitz, Director ProWein. „Weltweit werden immer mehr Spirituosen konsumiert und dieser Entwicklung haben wir mit einem eigenen Bereich Rechnung getragen“. Rund 300 Aussteller aus über 40 Ländern waren vertreten. Wachstumstreiber ist die steigende Nachfrage nach Premiumprodukten durch die wachsende Mittelschicht in den Schwellenländern. Laut Statista wird der weltweite Umsatz der Branche bis 2024 auf 493,4 Milliarden Euro geschätzt und soll bis 2027 auf über 600 Milliarden Euro steigen.

Trends und Themen der Spirituosenbranche: Die ProSpirits zeigte, was derzeit weltweit angesagt ist. Wodka, Tequila, Liköre und Co. In Halle 5 gab es zu jeder Spirituose etwas zu entdecken. Foto: Messe Düsseldorf / ctillmann

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ProSpirits als Bühne der Spirituosenindustrie

Aber auch in etablierten Märkten erfreuen sich Wodka, Brandy, Liköre, Agavenbrände und „Ready-to-Drink“-Produkte, also trinkfertige Cocktails und Longdrinks, immer größerer Beliebtheit. Jürgen Deibel, ein renommierter Spirituosenexperte, hat bei den Trend Hour Tastings auf der ProSpirits gezeigt, was in der Branche gerade angesagt ist. Beim Wodka erlebt man eine Rückbesinnung auf den Geschmack von Getreide oder Kartoffeln, wobei wieder die feinen Nuancen und nicht die Neutralität im Fokus stehen. Ein weiterer Trend ist das Wiedererstarken des Brandys, der durch die Vielfalt der verschiedenen Brandyarten und Rebsorten länderspezifisch geprägt ist. Sowohl junge Unternehmen als auch traditionsreiche Produzenten experimentieren mit kreativen Ideen und neuen Ansätzen, die durch die Vielfalt der Sorten ermöglicht werden. Die Hersteller von Agavenbränden wie Mezcal oder Tequila nutzen die Vielfalt der Agavensorten, um den Geschmack und Charakter ihrer Spirituosen zu variieren. Tequila wird ausschließlich aus der „blauen Weber Agave“ hergestellt, Mezcal aus einer Vielzahl anderer Agaven mit teilweise jahrzehntelanger Reifezeit bis zur Ernte. Mexikanische Hersteller waren auf der ProSpirits mit einem eigenen großen Stand vertreten, da das Interesse an neuen exotischen Geschmacksrichtungen den Markt weiter vorantreibt.

Eine große Abwechslung an unterschiedlichen Aromen bietet auch die Welt der Liköre, die wieder vermehrt im Trend liegt. Jürgen Deibel macht vor allem zwei Trends aus: eine verstärkte Nachfrage nach süßeren Creme-Likören und die Beliebtheit von Bitterlikören mit ihren verschiedenen Geschmacksvarianten. Die Vielfalt im Geschmack macht Liköre auch für Cocktails und Mixgetränke attraktiv. Erstmals in diesem Segment auf der Messe vertreten waren in diesem Jahr die Liköre aus Korea mit einem eigenen Stand und der darin integrierten hochinteressanten Welt des Andong Soju.

Auch die Craft-Szene durfte auf der ProWein nicht fehlen. In Halle 7 kamen zahlreiche ausstellende Unternehmen zusammen und präsentierten die neuesten Produkte. Foto: Messe Düsseldorf / ctillmann

Waren fertige Mixgetränke früher eher verpönt, hat sich in diesem Segment qualitativ viel getan. Der Trend “Ready-to-Drink” verbreitet sich rasant und bildet einen interessanten Gegensatz zur immer populärer werdenden Craft-Szene, die ein natürlicheres Image pflegt. Neben den Klassikern der Cocktailwelt findet man auf der ProWein / ProSpirits auch erstmals einen vollständig mit KI erzeugten „Ready-to-drink“-Mix auf Basis von Fruchtwein.

Die Trendshow „same but different“ war direkt neben der ProSpirits in Halle 7 zu finden. Beide Sparten sind vor allem bei einem jüngeren Publikum beliebt, das auch gerne zu alkoholfreien Alternativen greift. Jürgen Deibel berichtet: „Die Verbraucher fragen in den letzten Jahren immer häufiger nach alkoholreduzierten oder alkoholfreien Spirituosenalternativen“. Dieser Trend setzt sich auch auf der diesjährigen Messe fort.

Die einzelnen Trends sind schwer vorherzusagen. Neben der aktuellen Weltmarktsituation haben auch regionale Küchen und Modeerscheinungen Einfluss auf die Entwicklung beliebter Spirituosen und Drinkvarianten. Die ProSpirits trägt dazu bei, diese Trends einem breiteren Publikum vorzustellen.