Die Industrie braucht Nachwuchstalente – so geht Nachwuchsförderung auf unseren Messen

Der Fachkräftemangel macht sich in Deutschland in jeder Branche bemerkbar. Immer mehr Unternehmen und Firmen suchen händeringend nach Fachpersonal und jungen Talenten. Nachwuchsförderung ist wichtiger denn je – auch auf unserem Messegelände schaffen zahlreiche Fachmessen durch interessante Programme und Initiativen Anreize für Nachwuchstalente.

Vor allem Unternehmen aus der Industrie nutzen ihre Präsenz auf Messen, um Studierenden, Azubissowie Schülerinnen und Schülern ihre Branche und Berufsfelder näherzubringen. Dabei arbeiten sie stets eng mit Universitäten, Fachhochschulen und weiteren Bildungseinrichtungen zusammen, um sich möglichst attraktiv für die nächsten Generationen zu präsentieren.

Mit der metals4you-Initiative zur Nachwuchsförderung öffnete das Messe-Quartett aus GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST (GMTN) Schülerinnen und Schülern ab 15 sowie Studienanfängerinnen und -anfängern und Auszubildenden zuletzt die Tore zu Innovationen und Arbeitgebenden der Metallurgie- und Gießereibranche. Zu den Aktionen gehörten verschiedene Messetouren und ein ganztägiges, von geschulten Studierenden durchgeführtes Programm. Die Berufsbildungs-, Highlight- und Thementour führte die Nachwuchstalente direkt aufs Messegelände, wo sie an Sonderständen und Exponaten speziell für jugendliche Besucher alles über eine Zukunft in der Branche erfahren konnten. Zur Vor- und Nachbereitung des Messebesuches stand interessierten Lehrpersonen außerdem Material zur Verfügung.

Das Highlight in Sachen Nachwuchsförderung der GMTN war die Schaugießerei auf der GIFA. Dabei ließen sich die Prozesse einer Gießerei nicht nur anschaulich beobachten, sondern es wurde auch ein Modellwettbewerb veranstaltet, bei dem Azubis kreative Modell-Ideen für die Schaugießerei einreichen konnten. Der an die Schaugießerei angrenzende BDG-Bereich ermöglichte weitere Einblicke in die verschiedenen Bereiche der Gussproduktion.

Einen weiteren Leistungswettbewerb für junge Nachwuchstalente gab es auf der glasstec 2022. Der WORLDSKILLS GERMANY@GLASSTEC richtet sich an Teilnehmende aus nicht-akademischen Berufen bis 23 Jahre und wird vom Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks e.V., dem Verband der Jungglaser und dem Fensterbauer e.V. ausgerichtet. Dabei werden die Top-Neuheiten für das Glas verarbeitende Handwerk in der Praxis vorgestellt. 2022 lautete das Motto: Weltmeisterschaft der Berufe. Als Gewinn winkten Tickets für die EuroSkills 2023. Wettbewerbe wie dieser sollen junge Glaserinnen und Glaser dazu inspirieren, ihre Leidenschaft und ihre Fertigkeiten zu vertiefen.

Auf der weltweit größten Fachmesse für Printmedien, der drupa, steht die Nachwuchsförderung ganz hoch im Kurs. Durch Zusammenarbeit mit Unis und Fachhochschulen bekommt die „next generation print“ die Möglichkeit, die drupa vor ihrem Start Ende Mai 2024 kennenzulernen.

Bereits in der Vergangenheit organisierte das drupa-Team zum Beispiel eine Posteraktion in Zusammenarbeit mit dem Fritz-Henßler Berufskolleg (FHBK). Hierbei gestalteten Schülerinnen und Schüler Poster mit Slogans für die drupa, um weitere junge Talente aus Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Drucktechnik von einem Besuch der drupa zu überzeugen. Das Gewinnerposter wurde schließlich über Social Media vorgestellt.

Im nächsten Jahr schmückt den Eingangsbereich der drupa ein einzigartiges Papierkunstwerk, das in Kooperation mit der AMD Akademie Mode & Design Düsseldorf entstanden ist. Zudem unterstützen weitere Bildungseinrichtungen wie die Hochschule der Medien Stuttgart die Messe bei der Nachwuchsförderung.

Einmal im Jahr wird darüber hinaus der drupa-Preis von einem Fachgremium an junge Menschen mit einer herausragenden, an der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf angefertigten Dissertation verliehen. Das Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro dient der Publikation und Verbreitung der ausgezeichneten geisteswissenschaftlichen Arbeit.

Im letzten Jahr gewann den drupa-Preis 2022 Friederike Danebrock, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Ihre Dissertation mit dem Titel „Frankenstein. On Making Fiction“ setzt sich mit dem Kult-Roman Frankenstein von Mary Shelley, dem damit verbundenen „Frankenstein-Komplex“ sowie Adaptionen des Werkes auseinander. Doch auch in den Vorjahren überzeugten ausgezeichnete Arbeiten die Jury. So erhielt beispielsweise Kunsthistorikerin Nina Goldt für ihre Dissertation, die sich dem weiblichen Figurenbild im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts in Paris als künstlerischem Zentrum der Moderne widmet, den drupa-Preis für das Jahr 2021. Darin beschreibt sie, inwiefern der Wandel in der Moderne einen sichtbaren Ausdruck für die veränderte Stellung der Frau in der Gesellschaft darstellt.

Die EuroShop setzt ebenfalls auf die enge Zusammenarbeit mit Universitäten und Hochschulen. Gemeinsam mit der Hochschule Worms, die auf der letzten Ausgabe der EuroShop auch mit einem eigenen Stand vertreten war, wurde ein Hochschul-Tag ausgerichtet. Dieser ermöglichte es jungen Talente aus Studiengängen mit Retail-Bezug, die EuroShop zu Sonderkonditionen zu besuchen und an speziellen Führungen teilzunehmen.

Weitere, von Nachwuchstalenten gestaltete Messestände waren der „Messestand als Spielwiese“ der HSD Peter Behrens School of Art sowie die Sonderfläche „ROOM4SENSES” mit zwei Ständen der Fachschule für Werbegestaltung Stuttgart. Letztere hat außerdem eine Azubitour mit 75 Azubisüber die Euroshop geleitet und somit ihren ganz eigenen Beitrag zur Ausbildungsförderung auf der Euroshop geleistet.

Als bedeutendste Kunststoffmesse der Welt, versammelt die K zahlreiche Unternehmen und Experten aus der Kunststoffindustrie. Dadurch ermöglicht sie jungen Talenten, sich direkt mit den richtigen Ansprechpartnern für eine Zukunft in der Kunststoffindustrie zu treffen. Die Kunststoff-Ausbildungsinitiative kai, ihre täglichen Veranstaltungen mit spannenden Vorträgen sowie Sonderschauen zu Berufswahl, Karriere und Ausbildung in der Kunststoffindustrie machen auch die K zu einer Messe mit starkem Nachwuchsförderungsfokus.

Das ist nur ein kleiner Auszug an Beispielen zur Nachwuchsförderung auf unseren Messen. Mitmachaktionen vor, während und nach der Laufzeit, Wettbewerbe für junge Talente, der Austausch mit Fachpersonal und Einblicke in die Industrie – Messen bieten jungen Menschen die einmalige Chance, ihr potenzielles Arbeitsumfeld, zu erwartende Aufgaben und wichtige Stakeholder zahlreicher Unternehmen hautnah zu erleben, bevor sie sich für einen Berufseinstieg entscheiden. Messen sind somit nicht nur eine bedeutende Plattform zur Förderung des Nachwuchses, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit für Unternehmen, sich als attraktive Arbeitgebende zu präsentieren und für ihre Branche zu werben.